CHAOS Daheim?

Nicht verzweifeln. So geht’s uns allen gerade.

Es sind aber auch besonders fordernde Zeiten: Fast jede Betreuung von außen fällt weg, der Arbeitsstress bleibt meistens derselbe und seit Beginn des Jahres kommt dazu noch eine Rechnung nach der nächsten ins Haus geschneit. Tja und die Kinder brauchen auch noch Aufmerksamkeit: Homeschooling, Homework und für Freizeitspaß soll ja auch noch gesorgt sein.

Wir haben uns mal umgehört und bei Müttern und Vätern nachgefragt, welche Tipps sich in ihrem Alltag bewährt haben.

 

  1. Kinder morgens zur Bushaltestelle laufen lassen

Klar, es kommt kein Bus und sie sollen ja auch nicht wegfahren. Aber zur gewohnten Zeit aufstehen, aus dem Haus gehen und statt in der Schule eben daheim ankommen hält an der Routine fest und schafft Struktur. Ein großer Vorteil: Die Kinder waren schon eine kleine Runde laufen und sind durch die kalte Winterluft wach und frisch.

 

  1. Pausenzeiten einhalten

Wenn es 9.30 Uhr ist, das Pausenglöckchen klingeln lassen und Arbeit unterbrechen. Aber wichtig: Die Pause draußen im Garten oder in einem anderen Zimmer, also NICHT bei den eigenen Spielsachen verbringen. Die Versuchung ist sonst zu groß wieder bei der großen Lego-Burg weiterzubauen und man findet nach der Pause schwierig wieder ins Arbeiten zurück.

 

  1. Apropos Pausen

Kleine Kinder haben oft Schwierigkeiten sich in Pausen selbst zu beschäftigen und danach wieder mit dem Stoff weiterzumachen, daher unbedingt begleiten oder Rituale schaffen! Eine Idee ist: Ein Bewegungsspiel oder Fingerspiel, das kurz ablenkt aber nicht zu sehr aufdreht. Größere Kindern dagegen lieber etwas selbstbestimmter mit der Pause umgehen lassen.

 

  1. Einen festen Arbeitsplatz schaffen

Das ist im Idealfall nicht das eigene Zimmer voller Spielsachen, denn die lenken, wie wir jetzt schon wissen,  ab. Aber manchmal geht es eben nicht anders, dann gilt: Alles vom Tisch, was zu sehr nach Freizeit auszieht und auf reinen Lernstoff beschränken.

Ablenkung ist das größte Problem im Homeschooling.

 

  1. Bewegungseinheiten einplanen

Schickt eure Kinder raus in den Garten oder wenn ihr das nicht könnt: Eine Runde spazieren gehen. In der Schule haben sie einen regelmäßigen Klassenzimmerwechsel, Sportunterricht, etc.. Abwechslung verhindert Lagerkoller!

 

  1. Socializen nicht vergessen

Eure Kinder vermissen ihre Freunde, daher raten wir: Sprecht euch mit den Müttern ab und macht regelmäßige Video-Calls untereinander. Aber bitte so, dass ihr nicht helikoptermäßig daneben sitzt. Die Kinder brauchen auch mal Zeit unter sich.

 

  1. Zieh dich raus

Das geht ganz klar an dich. Sitze nicht nonstop mit deinen Kindern zusammen, sondern nimm dir regelmäßig eine Auszeit. 15 Minuten auf der Veranda mit der besten Freundin telefonieren, eine Runde spazieren mit der Nachbarin oder einfach mal frühere und strengere Bettgehzeiten, damit du mit deinem Partner Ruhe hast. Das ist ungeheuer wichtig, denn ihr braucht euch und eure Nerven gerade vermutlich mehr denn je.

 

  1. Partner nicht vergessen

Sucht euch ein Signal, das euren Kindern zeigt: Jetzt gerade nicht. Mama und Papa wollen jetzt allein sein und dürfen nicht angesprochen werden. Das kann alles möglich sein: Ein Bereich in eurer Wohnung, wo ihr zu bestimmten Zeiten einen Kaffee zusammen trinkt, eine Kerze die brennt, ein Schild an der Wohnzimmertür, egal, Hauptsache deutlich und abgemacht. Klar, hier geht’s nicht darum stundenlang nicht ansprechbar zu sein. Aber 30 Minuten Auszeit täglich nur für euch sollten minimal drin sein und von euren Kindern respektiert werden. Ihr könnt auch ein Ritual daraus machen, dass die Kinder während dieser Zeit z.B. ein Hörspiel in ihrem Zimmer anhören.

 

Foto: evgenyatamanenko