Jeden Tag entstehen in einem Vier-Personen-Haushalt 10 bis 20 Liter Wasser in Form von Wasserdampf durch Ausatmen, Kochen, Duschen und Zimmerpflanzen; Wäsche trocknen nicht inbegriffen. Aber wohin geht das entstehende Wasser in der Heizperiode, wenn weniger gelüftet wird? Es schlägt sich als Kondensat an die kältesten Flächen. Das sind Außenwände und Fenster.
Was tun?
Dazu muss man wissen, dass Luft mit einer relativen Feuchte von 50% noch weitere 50% Feuchte aufnehmen kann und dann gesättigt ist. Danach kondensiert Wasser und zeigt sich als Wasserdampf in der Luft oder Tröpfchen an der kalten Wand. Die Feuchtespeicherkapazität der Luft verändert sich mit der Temperatur. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Bei einer Raumlufttemperatur von 20 Grad und 50% relativer Feuchte ergibt sich eine absolute Feuchte von 7,4 g/kg Luft. An einem regnerischem Herbsttag mit 7 Grad ergeben sich selbst bei 95% rl. Feuchte nur 6,0 g/kg.
Die kalte Jahreszeit eignet sich hervorragend, um über Luftwechsel und Erwärmung eine Bauteiltrocknung zu erreichen. Weil die absolute Feuchte kalter Luft gering ist, kann sie mit zunehmender Erwärmung Feuchtigkeit aufnehmen und nimmt diese aus Wänden und Inventar auf. Das Wasser wird mit der nächsten Stoßlüftung nach außen transportiert und das Spiel beginnt von neuem.
Gelüftet wird gerade so lange, bis die Luft ausgetauscht ist
In der Regel reichen in der kalten Jahreszeit 10 Minuten Stoßlüftung auf Durchzug (!) aus. So kühlen Bauteile nicht aus und die kalte Luft erwärmt sich ganz schnell wieder.
Moderne Baustoffe und jede Menge Kunststoffoberflächen in Wohnungen führen jedoch dazu, dass anfallende Feuchtigkeit nicht abgepuffert wird und 3-5-maliges, tägliches Lüften notwendig ist, um Schimmel zu vermeiden. Das übersteigt die Möglichkeiten vieler.
Gut dran ist da der, der baubiologische Grundsätze beachtet und natürliche Wandanstriche aus Kalk und Lehm ohne abdichtende chemische künstliche Zusätze bevorzugt. Wer sich seine Wohnungseinrichtung mit natürlichen Materialien gestaltet kann die Oberflächen von Möbeln und Fußböden mit Öl und Wachs aus dem baubiologischen Fachhandel behandeln.
Das Zauberwort heißt hierbei: Hygroskopizität = Wasseraufnahmefähigkeit
Hygroskope Oberflächen ziehen anfallende Feuchtigkeit von der Oberfläche und puffern sie im Inneren ab. So fehlt den Schimmelsporen, die es überall in der Luft gibt, die zum Wachstum notwendige Feuchtigkeit. Mit baubiologischen Wandfarben und –putzen bringen sie darüber hinaus nicht diese Menge an chemisch-synthetischen Stoffen ins Haus, deren Wirkung in ihrem Zusammenspiel ein großes Schadenspotential für ihre Gesundheit birgt.
Wer bereits Schimmelbefall in der Wohnung hat, beauftragt einen Baubiologen mit der Überprüfung seiner Wohnung und lässt sich die richtigen Materialien für eine Sanierungen nennen. Die Gesundheit des Bewohners steht in Wechselwirkung mit der „Gesundheit“ seines Hauses. Der „Wohndoktor“ berät sie.
Karl-Heinz Ursprung, Baubiologe und Gesundheitsberater
Waldbüttelbrunn, Tel. 0931-408095
www.ursprung-baubiologie.de